München-Sotschi

3. Juli 2010

Berlin - Köln
23 km (2.021 km)

Vor der Abfahrt hatte ich noch etwas Zeit für Alexanderplatz, Unter den Linden, Brandenburger Tor, Reichstag (auf dem Foto sieht man, wie der 3 Tage nach einer Bundespräsidentenwahl aussieht), Schloss Bellevue und Siegessäule.
Als sich dann die Fanmeile auf der Straße des 17. Juni begann zu füllen, bin ich in den Zug gestiegen. Im IC bis Minden fiel wieder die Klimaanlage aus, so war ich froh, ab dort mit dem Nahverkehr unterwegs zu sein. Das war auch zu Schönes-Wochenende-Ticket-Zeit angenehm leer, denn Deutschland saß ja vor dem Fernseher und guckte WM-Viertelfinale.
Gegen 21 Uhr war ich dann wieder zu Hause.

2. Juli 2010

Berlin
86 km (1.998 km)
über Olympiastadion - Wannsee - Potsdam

Heute habe ich meinem Fahrrad das Berliner Olympiastadion gezeigt. Und dann habe ich mir mal die grüne Seite Berlins angeschaut, bin zur Havel und zum Wannsee gefahren. Und dann war es ja auch nicht mehr weit bis zum Schloss Sanssouci in Potsdam, ein weiteres Weltkulturerbe auf meiner Tour.

Zurück ging es dann auf einem Stück des Berliner Mauerwegs entlang der ehemaligen Grenze.

1. Juli 2010

Krakau - Berlin
12 km (1.912 km)
mit EC340

Die Zugfahrt in Polen war entspannt: kühl, wenig Betrieb, langsam. Doch das änderte sich in Cottbus: es wurde voll, die Klimaanlage fiel aus, und im Bahnhof blieb der Zug erstmal eine halbe Stunde ganz stehen. Da war man dann nach 11 Stunden doch froh, mal aus dem Zug aussteigen zu können.

Schmunzler des Tages: Die Begründung für die Verspätung habe ich von der Deutschen Bahn auch noch nicht gehört: Wir mussten in Cottbus auf Fahrplanunterlagen warten.

30. Juni 2010

Krakau

Heute war es weniger touristisch: Ich war etwas Shoppen (u.a. zum ersten mal seit besagtem Lidl in der Slowakei in einem Lebensmittelgeschäft mit Selbstbedienung) und zwischendurch habe ich auch immer wieder den Livestream von der Bundespräsidentenwahl verfolgt, die sich ja doch ziemlich hingezogen hat.

29. Juni 2010

Krakau
2 km (1.900 km)

Ich war noch gar nicht eingeschlafen, da kam auch schon die Grenze. 3 harmlose Passkontrollen und das Wechseln der Achsen wegen der unterschiedlichen Spurweite dauerten aber doch fast eine Stunde.

Um 5:10 Uhr war ich dann schon in Krakau und kurz drauf im Besitz von Fahr- und Fahrradkarte für den Zug nach Berlin übermorgen. Um 6 Uhr war ich an der vorab gebuchten Unterkunft. Dort habe ich dann auch noch mein Online-Ticket Berlin-Köln gebucht. Somit war die Organisation meiner Rückreise abgeschlossen, und irgendwie hat das auch richtig Spaß gemacht.

So hatte ich schon heute viel Zeit, diese tolle Stadt, ebenfalls Weltkulturerbe, zu Fuß zu erkunden.

28. Juni 2010

Lviv (Lemberg)
4 km (1.898 km)

Mittags kam sogar die Sonne raus. Die Ukraine zeigte sich zum Schluss noch mal von ihrer schönsten Seite.

Von einem kleinen Berg hat man einen schönen Blick über die Stadt. Und beim Friseur war ich auch noch.

Zur Dämmerung bin ich dann zum Bahnhof und hab mir dort noch ein Gute-Nacht-Bier getrunken, bevor um 23:59 Uhr Abfahrt war. Etwas ukrainisches Geld habe ich noch übrig, ich hatte es mir für den Fall aufgehoben, dass ich es wieder brauche, um mein Fahrrad mit "an Bord" zu bekommen. Aber diesmal war es kein Thema, und ich hatte in diesem modernsten Nachtzug, mit dem ich bislang gefahren bin, sogar ein Abteil für mich allein.

27. Juni 2010

Lviv (Lemberg)
5 km (1.894 km)

Ankunft morgens um 4:50 Uhr. Am Bahnhof erkundige ich mich noch über Zugverbindungen (Es gibt einen Direktzug nach Berlin, aber der fährt nur freitags, aber auch noch einen täglichen Nachtzug nach Krakau und Breslau. Nach Warschau (von dort gibt es einen Direktzug nach Köln) kommt man aber nicht ohne weiteres Umsteigen.).

Dann fahre ich ins fast 4 km entfernte Stadtzentrum, soweit man das fahren nennen kann. Denn das Kopfsteinpflaster ist so brutal, dass ich zwischendurch auch schiebe! Pünktlich zur Öffnung bin ich bei McDonald's. Dort gibt es Steckdose, WLAN und deshalb auch Kaffee und Pfannkuchen zum Früühstück. Erstmals kann ich in der Ukraine online sein, Mails lesen und beantworten, mir eine Unterkunft aussuchen und Infos über meine Heimreisemöglichkeiten sammeln.

Ich entscheide mich, morgen Abend den Nachtzug nach Krakau zu nehmen, und nachmittags bekomme ich am Bahnhof dafür auch eine Fahrkarte. Ich erkunde noch die Altstadt, die komplett in die Weltkulturerbeliste aufgenommen wurde. Aber nicht nur dort ist eine tolle Bausubstanz erhalten, natürlich nicht immer im besten Zustand. Aber es tut sich überall was.

Dann habe ich mir noch die zweite Halbzeit des Achtelfinals gegen England beim Public Viewing angeguckt.

Schmunzler des Tages: Um mir den holprigen Weg zum Bahnhof zum Fahrkartenkauf zu ersparen, habe ich tatsächlich das Rad stehen lassen und bin in die Tram gestiegen. Ich habe mir auch für 0,10 EUR eine Fahrkarte beim Fahrer gekauft, aber nicht mit einer zuvor nie gesehenen Apparatur zum Entwerten mehrfach durchlöchert. Prompt wurde ich kontrolliert und musste den zwanzigfachen Fahrpreis als Strafe zahlen - immer noch weniger als eine Straßenbahnfahrt in Köln.

26. Juni 2010

Buschtina - Uzhgorod
14 km (1.889 km)

Der Vorteil von solchen Radtouren ist, dass man sehr flexibel ist. Und diese Flexibilität habe ich heute auf's Extremste ausgenutzt: Ich habe die Radtour abgebrochen!

Irgendwie war ich der Meinung, dass vier Wochen diesmal genug sind. Und sicher hat zu dem spontanen Entschluss (noch gestern Abend habe ich die nächsten Etappen überschlagen und festgestellt, dass ich noch gut in der Zeit liege) beigetragen, dass es auch heute Morgen wieder mal am Regnen war. Und als mir spontan auch ein paar Ideen kamen, wie ich den Juli auch nutzen kann, begann ich mit der Umsetzung der Entscheidung: Wie kommen ich und mein Fahrrad am besten von Buschtina nach Köln?

Am Bahnhof musste ich den ersten Plan begraben, zunächst nur mal die für heute geplante Etappe nach Rachiv mit dem Zug zu fahren und in dem Touristenort am höchsten Berg der Ukraine endlich mal wieder Internetzugang zu haben, um die Rückreise zu planen. Aber Züge fuhren nur in die andere Richtung, und so bin ich nachmittags nach Uzhgorod gefahren.

Dort wollte ich mir ein Zimmer nehmen und entscheiden, ob ich zu einem Flughafen (Lviv, Budapest,...) weiterfahre oder einen Zug Richtung Bratislava/Wien zur Weiterfahrt nach Köln nehme. Doch dort gab es abends noch einen Nachtzug nach Lviv (Lemberg), für den ich spontan ein Ticket kaufte, um der Ukraine nicht zu schnell den Rücken zu kehren.

Mir blieben keine zwei Stunden für eine Stadterkundung von Uzhgorod mit dem Fahrrad. Als ich dann mit Rad am Zug erschien, löste ich bei der Schaffnerin keine Begeisterung aus. Aber ihr Kollege half mir beim Verladen, verlangte dann aber auch ein "Trinkgeld" ;-)

Schmunzler des Tages: Schon auf dem kurzen Weg zum Bahnhof von Buschtina wurde mir ein weiterer Nachteil von Schlaglöchern verdeutlicht: Sie begünstigen die Pfützenbildung enorm, und so dauerte es nur 500 m, bis ich von einem überholenden LKW von oben bis unten gewaschen wurde. :-)

25. Juni 2010

Volovez - Buschtina
126 km (1.875 km)
über Pilipez - Mizhirja - Kolotschava

Heute haben die gelben Straßen gehalten, was ich mir von ihnen versprochen habe: verkehrsarm durch abgeschiedene Landschaften und Dörfer. Zumindest fast: Kurz vor Schluss kamen doch noch mal 7 km Schotter bzw. Schlaglöcher mit einem Rest Straße drumrum, und im Zielort Buschtina noch ein guter Kilometer Kopfsteinpflaster.

Zwei Pässe standen heute auf dem Programm, der erste direkt am Morgen, der zweite mittags. Und der hatte es schon in sich, vor allem die Steilheit der Steigung war immmens. Könnt ihr herausfinden, wie hoch ich zwischen Mizhirja und Synevyr (im gleichnamigen Nationalpark) war? Ich konnte danach nämlich immerhin 17 km rollen lassen, zumindest wenn es die Straßenqualität zuließ.

Als Rastplatz zum Kaffeekochen hatte ich die in der Karte als sehenswert eingezeichnete Kirche von Kolotschava angedacht, aber davor war gerade eine Trauergemeinde am offenen Sarg versammelt. Ich bin dann weiter zum Kriegerdenkmal...

In Buschtina bin ich am Ortsausgang doch noch im Motel "Status" untergekommen, obwohl das Motel-Schild (vermutlich wegen Umbau) abgehängt war. Da es schon recht spät war, hab ich keinen Schritt mehr vor die Tür gemacht, sondern mich im Restaurant mit einem sehr leckeren Borschtsch und mit 200 g Schaschlik verwöhnt. Da störte es auch nicht, dass es in der Zwischenzeit angefangen hat zu regnen. Der bewölkte Tag war nämlich sehr radlerfreundlich.

Schmunzler des Tages: So langsam kann ich drüber schmunzeln, dass ich an der Mineralquelle in Sojmy das Wasser aus meiner Trinkflasche gekippt habe und dem Rat der dort Zapfenden gefolgt bin, auch das Wasser zu nehmen. Das stellte sich aber als sehr schwefelhaltig heraus und war als Durstlöscher unterwegs wirklich nicht mein Ding. Hinzu kam, dass ich mir mit sprudelndem Mineralwasser Kaffee kochen musste, doch das nahm ich wegen der aufsteigenden Kohlensäure zu früh vom Feuer, so dass der Kaffee nicht richtig heiß war - und in dem Punkt bin ich ja schon empfindlich. Am ehesten brachte mich wohl noch die Erleichterung zum Schmunzeln, nachdem ich festgestellt hatte, dass das Zischen nicht von einem Platten herrührt, sondern aus der Trinkflasche kam: Das abgezapfte Schwefelwasser war leicht kohlensäurehaltig.

24. Juni 2010

Stavne - Volovez
66 km (1.749 km)
über Roztoka - Nyzni Vorota

Die Startzeit wäre normal gewesen, wenn da nicht die Zeitumstellung gestern gewesen wäre :-)

Nach 12 km bin ich dann erstmals von der auf der Karte rot eingezeichneten Straße abgebogen, die trotzdem sehr verkehrsarm war. Die neue Straße war immerhin noch gelb eingezeichnet und mit Nummer, also keine von den weißen Nebenstrecken. Und trotzdem erwartete mich dann so eine Schotterpiste:

11 km waren ohne Asphalt, es ging über einen Pass. Und ich war froh, dass 8 km davon Anstieg war, denn bergab machte auf dem Untergrund wirklich keinen Spaß. Bis Kilometer 40 war ich heute nie schneller als 22 km/h. Ich habe mich abends bei meinem Rad dafür entschuldigt, was ich ihm angetan habe.

Zudem brauchte ich bei den kühlen Temperaturen heute bergab lange Hose und Fleece!

In Volovez (Partnerstadt von Bad Endorf, das ich auf meiner ersten Etappe durchquert habe) habe ich mich dann im Hotel "Edelweiß" einquartiert.

Schmunzler des Tages: In dem ersten Lädchen nach dem Pass heute lief im Fernsehen gerade Derrick.

23. Juni 2010

Kaluza - Stavne
96 km (1.683 km)
über Sobrance - Ubla - Velykyj Bereznyj

Im letzten Lidl vor der ukrainischen Grenze in Sobrance habe ich mir erstmal Vollkornbrot und Schwarzwälder Schinken gekauft. Dort füllten auch zwei tschechische Radfahrer ihre Vorräte auf, die auf Ostslowakei-Rundfahrt sind.

Heute habe ich wieder besonders verkehrsarme Straßen erwischt. Zunächst am Nordufer des Zemplinska Sirava entlang, besonders aber die Strecke von Sobrance nach Ubla parallel zur ukrainischen Grenze. Hier fielen nur die vielen Polizeiwagen und die Libellenschwärme auf. Die Strecke grenzt auch an den Nationalpark Poloniny, in dem Buchenurwälder liegen, die UNESCO-Weltnaturerbe sind.

Die Grenze zur Ukraine war unproblematisch zu passieren. Die kleine Grenzstation wird kaum genutzt, und ich wurde in fließendem Englisch beraten, wie ich das Einreiseformular ausfüllen muss, auch wenn ich keine Zieladresse in der Ukraine habe.

In Velykyj Bereznyj konnte ich nicht nur Geld abheben, sondern auch Karten des nahen UNESCO-Biosphärenreservats abfotografieren, auf denen mehr Zeltplätze als auf meiner Karte eingezeichnet waren. Einen davon habe ich dann auch abends genutzt.

Mir scheint es, als hätte ich den Hintereingang der Ukraine genommen, denn ich bin in einem SEHR ländlichen Gebiet: immer wieder Pferdefuhrwerke, Klohäuschen im Garten, Heuernte in Handarbeit und die Mütterchen, die ihre Kuh an der Leine zum Grasen ausführen - den Klappstuhl unter'm Arm:


Das Wetter war heute endlich mal wieder sonnig, aber die Luft war recht kühl und der Wind hat erst am Abend nachgelassen - zur Freude der Mücken.

Schmunzler des Tages: Das winzige Häuschen zwischen dem slowakischen und dem ukrainischen Grenzposten mit der Aufschrift "Duty Free".

22. Juni 2010

Kosice - Kaluza
90 km (1.587 km)
über Durkov - Secovsce - Michalovce

Der Begriff "Spätstart" hat heute eine neue Dimension bekommen, denn das auf dem Regenradar anrollende Regengebiet hat mich dazu gebracht, mir erst noch eine Obama-Fotoausstellung und die archäologischen Ausgrabungen der Kosicer Stadtbefestigung anzusehen. Los ging es dann bei den letzten Tropfen um 13:45 Uhr. Es blies ein starker Wind, meist von der Seite, je nach Straßenverlauf aber auch unangenehm von vorne.

Am Nordufer des Zemplinska Sirava hat die Saison offenbar noch nicht begonnen, zumindest waren die Campingplätze noch nicht belebt. Vater und Sohn aus Tschechien waren meine einzigen Zeltnachbarn in dieser Nacht.

21. Juni 2010

Kosicka Bela - Kosice
29 km (1.497 km)

Schon nach 7 km hatte ich die erste Regenpause, aber eine ideale: in einem Café mit türkischem Kaffee und WLAN-Anschluss.

Nach weiteren 13 km fand ich mich in einem Bushaltestellenhäuschen wieder. Ich nutzte die Zeit zum Einlesen in den ukrainischen Reiseführer, zum Kaffeekochen und sogar zum Fingernägelschneiden. Aber nach zweieinhalb Stunden bin ich dann trotz Regen weiter und habe mir im 5 km entfernten Kosice erst ein Café, dann eine Unterkunft gesucht und die Etappe somit für beendet erklärt.

Schmunzler des Tages: Als ich heute morgen endlich mal vor 9 Uhr startklar war, merkte ich, dass ich in meiner Unterkunft eingeschlossen war. Der Ausgang war abgeschlossen, und trotz Klopfen und Rufen war kein Mensch zu sehen. Erst als ich nach gut 20 Minuten schon durch ein Fenster einen Passanten bat zu klingeln, kam eine Angestellte aus einem Zimmer und schloss mir auf. Ob ich mir mit meinem Gaskocher auch einen Kaffee auf dem Zimmer gekocht hätte, wenn ich gewusst hätte, dass mir der Fluchtweg abgeschnitten war...

20. Juni 2010

Kezmarok - Kosicka Bela
90 km (1.468 km)
über Levoca - Spisske Podhradke - Krompachy

Heute war UNESCO-Tag! Im Startort Kezmarok steht nämlich eine Holzkirche auf der Weltkulturerbe-Liste, die ohne Nägel gebaut wurde. Levoca steht erst seit ein paar Monaten darauf. Weiter ging es in Spisske Podhradke mit der Fahrt durch das Zipser Kapitel und einer Pause mit Blick auf die Zipser Burg (Foto), beides zwei weitere Weltkulturerbestätten. Weiter ging die Fahrt am UNESCO-Biosphärenreservat Drevenik und am Weltkulturerbe Heiliggeistkirche Zehra vorbei.

19. Juni 2010

Poprad - Kezmarok
15 km (1.378 km)

Regen bereitete der heutigen Etappe ein frühes Ende. Zum Glück hat es mich in einem richtig netten Städtchen getroffen, wo man es sehr gut aushalten konnte.

18. Juni 2010

Tatranska Lomnica - Poprad
25 km (1.363 km)
über Velka Lomnica

Dass ich in der Hohen Tatra einen Tag "Urlaub" machen werde, hatte ich mir schon vorher überlegt, aber durch die tolle Etappe gestern wurde ich in diesem Vorhaben noch einmal bestärkt.

Als ich nach kühler Nacht aus dem Zelt kroch, bot sich mir dieses tolle Bergpanorama:


Also habe ich mich mit der Seilbahn in die Berge gemacht. Doch schon als ich auf der Zwischenstation am Skalnate Pleso (1.751m) ankam, war klar, dass eine Weiterfahrt auf die Lomnicki Stit (2.634 m) wegen der inzwischen aufgezogenen Wolken nicht lohnt. Und als ich mittags wieder an der Talstation war, sah es so sehr nach Regen aus, dass ich mich doch noch für einen Standortwechsel nach Poprad entschied, denn bei Regen ist man in einer Stadt doch besser aufgehoben als in einem Zelt in den Bergen.

Die Hohe Tatra hat sich übrigens mit Poprad als Hauptort auch schon zwei Mal für die Olympischen Winterspiele beworben, jedoch war man sowohl für 2002 als auch für 2006 von einem Erfolg weit entfernt.

"Zum Glück" kam der Regen dann auch, aber am Abend hatte man von der Stadt aus wieder einen klaren Blick auf die wolkenfreien Berge...

17. Juni 2010

Besenova - Tatranska Lomnica
101 km (1.338 km)
über Liptovski Mikulas - Strbske Pleso - Smokovec

Was für eine traumhafte Etappe, sicher die schönste dieser Tour bisher, aber auch eine der schönsten, die ich überhaupt erlebt habe!

Der Regen gestern sollte wohl sein, damit ich den Sonnenschein und blauen Himmel heute noch mehr genieße.

Zunächst habe ich auf kleinen Nebenstrecken das Liptovska Mara nördlich umfahren. Liptovski Mikulas war voller Leben, da in der Innenstadt ein großer Markt statt fand.

Und dann kam die Hohe Tatra in Sicht, das kleinste Hochgebirge der Welt auf einen Blick! Da bin ich dann auf einer ruhigen Straße hingefahren, und da es dabei kontinuierlich leicht bergauf ging, bin ich gleichzeitig auch quasi reingefahren.

Zu einer tollen Etappe gehören auch tolle Pausenplätze: Die Mittagspause verbrachte ich auf einer kleinen "Insel" eines Gebirgsbaches mit Tatra-Panorama im Hintergrund. Und die Kaffeepause war gleichzeitig Höhepunkt der Etappe: am Strbske Pleso auf 1.347 m Höhe:


Danach konnte ich dann rollen lassen, aber für so traditionelle Erholungsorte wie Smokovec habe ich dann doch nochmal gebremst.

Gelandet bin ich auf einem Zeltplatz mit Tatra-Panorama neben einem Wohnmobil aus der Schweiz. Und von der dazugehörigen Familie wurde ich dann zum krönenden Abschluss des Tages auch noch zum Abendessen eingeladen.

Schmunzler des Tages: Der Sohn der Schweizer ist erst einige Monate alt (zur Einordnung für die Experten: er sitzt seit zwei Wochen) und bekommt seit ein paar Tagen auch mal was anderes als Milch zum Probieren, heute zum Beispiel durfte er mal an ein Stück Wassermelone. Darauf meinte der Vater zu seiner Frau: "Wir sollten dann auch mal anfangen, ihm die Zähne zu putzen.", worauf sie lapidar antwortete: "Er hat noch gar keine Zähne!"

16. Juni 2010

Turany - Besenova
46 km (1.237 km)
über Stankovany - Ruzomberok

Dafür, dass so viel Regen angesagt worden war, begann der Tag gut: Obwohl es schon nachts geregnet hat, konnte ich das Zelt trocken abbauen. Aber schon nach 4 km fing es wieder an zu tröpfeln, und nach 14 km war eine zweistündige Regenpause fällig: An überdachten Tischen neben der von der EU geförderten Baustelle des Kulturhauses von Stankovany.

In dieser Wartezeit entstand der Entschluss, mich wenigstens bis Besenova durchzuschlagen, um dort ins Thermalbad zu gehen. Die Weiterfahrt war im Nieselregen zunächst auch noch erträglich, aber die letzte Stunde war ich dann im strömenden Regen unterwegs. Aber die Aussicht auf's heiße Bad lockte.

In Besenova habe ich mir dann ein Zimmer mit Dusche, WC und Balkon für 12 EUR genommen und dann das gleiche Geld nochmal für die Eintrittskarte ins Thermalbad ausgegeben. Das tat gut! Besser konnte ich das Wetter wohl nicht nutzen!

Schmunzler des Tages: Schon erstaunlich, in was für trübe Brühen sich die Menschen wagen, wenn jemand behauptet, das sei gesund. Die Sicht im braunen Wasser betrug etwa 10 cm. Die genaue Farbe ist schwer zu beschreiben, ich kann sie aber jedem auf Wunsch am ehemals weißen Innenfutter meiner Badehose zeigen.

15. Juni 2010

Bojnice - Turany
80 km (1.191 km)
über Nitrianske Pravno - Slovensko Pravno - Martin

Da für morgen Regen angesagt ist, habe ich den heutigen Sonnentag, der zudem angenehm warm und nicht zu heiß war, sehr genossen. Schon beim Outdoor-Frühstück habe ich mir mehr Zeit gelassen als sonst.

Dass ich mir die Besichtigung von Schloss Bojnice bis heute aufgehoben habe, wurde auch mit blauem Himmel belohnt.


Nach 20 km begann der Anstieg auf meinen heutigen Pass, der mich über Ausläufer der Kleinen Fatra brachte. Danach kam ich in das weite Tal des Turiec, dem ich auf tollen Feldwegen zwischen Kleiner und Großer Fatra folgte.

Kurz vor Martin machte ich in einem kleinen Park kombinierte Mittags- und Kaffeepause. Zu dieser Zeit hatten die Slowaken ihr erstes WM-Spiel. Aber das Fußballfieber scheint hier zum Glück noch in einem vernünftigen Rahmen zu grassieren. Das wird in Deutschand anders sein (wie übrigens auch im nicht teilnehmenden Österreich).

Abends konnte ich endlich mal wieder gemütlich draußen Essen, ohne direkt von Mücken überfallen zu werden. Das war seit Wien ganz anders, ich bin schon jetzt zerstochener als auf der gesamten Skandinavien-Tour im letzten Jahr. Da haben die beiden Hochwasser der letzten Wochen wohl eine gute Lebensgrundlage geschaffen, noch jetzt stehen viele Felder unter Wasser.

Ein weiterer Unterschied zu Skandinavien sind die Bierpreise und somit mein Alkoholkonsum. Während ich im letzten Jahr in Flensburg mein letztes Bier gekauft habe, gebe ich hier schon mal 1,80 EUR dafür aus, und bekomme in einer Kneipe 2 halbe Liter frisch vom Fass dafür.

14. Juni 2010

Piestany - Bojnice
89 km (1.111 km)
über Topolcany - Partizanske - Hradiste

Beim Abbau war das Zelt zwar wieder trocken, aber zur Abfahrt nieselte es dann etwas, so dass ich mir bei der noch ausstehenden Piestany-Besichtigung Zeit gelassen habe, auch für ein zweites Frühstück. Den Rest des Tages war es dann aber trocken, und es war auch mal angenehm, ohne Hitze Rad zu fahren. Ins Schwitzen kam ich aber trotzdem sofort, denn als erstes Stand ein kleiner Pass mit einem 5 km langen Anstieg an.

Wegen des späten Starts habe ich die Pausen kurz gehalten. Auch am Zielort Bojnice, der für sein Schloss, das Neuschwanstein der Slowakei, bekannt ist, bin ich erst mal an der Attraktion vorbeigefahren, um auf den 2,5 km entfernten Campingplatz mein Zelt aufzustellen. Da ahnte ich halt noch nicht, dass diese 2,5 km steil bergauf gehen würden und der Campingplatz auf einer Passhöhe gelegen ist. Ich bin dann abends nicht mehr runter zum Schloss gefahren, sondern schaue mir das morgen früh bei der Abfahrt an.

Schmunzler des Tages: Haupt-Sehenswürdigkeit von Piestany ist eine Statue, die einen Krücken zerbrechenden Mann darstellt, der die Heilkraft des Badeorts symbolisiert. Und es gibt wohl in der Tat einen großen Verschleiß an Krücken dort, denn als ich am Denkmal stand, wurden gerade auf der anderen Straßenseite Krücken nachgeliefert:

13. Juni 2010

Bratislava - Piestany
94 km (1.022 km)
über Pezinok - Trnava - Hlohovec

So, das war's mit Radwegen, zumal mit ausgeschilderten. Aber ich habe heute schöne Nebenstrecken gefunden. Und das Wetter war anfangs auch ideal: leicht bewölkt und nach dem gestrigen Gewitter nicht mehr so heiß. Doch im Laufe des Tages wurde es dann doch wieder heiß. Aber heute wehte ein spürbarer Wind - von vorne :-(

Trnava hat eine tolle Altstadt mit zig Kirchen (wird deshalb auch Klein-Rom genannt) und viel Stadtmauer. Ein schöner Platz für eine Mittagsrast auf einer schattigen Bank am Hauptplatz.

Der Campingplatz kurz vor Piestany schien sehr schlecht besucht zu sein, denn lediglich ein Wohnmobil aus Berlin stand noch dort. Aber dann kam noch eine Jugendgruppe vom Ausflug zurück...

Nachts gewitterte es dann etwas.

Schmunzler des Tages: Dieses präzise Verkehrsschild kann ich noch nachreichen:

12. Juni 2010

Wien - Bratislava
88 km (928 km)
über Hainburg

Heute stand die einzige Etappe über den Donauradweg auf dem Programm. Und eigentlich bin ich auch froh, dass es nicht mehr sind. Auf Dauer ist das Fahren neben oder auf dem Deich nämlich doch recht eintönig, und auch ein zwischenzeitliches Rollenlassen oder ein Sitzpositionswechsel an einem Anstieg fällt aus.

Laut Reiseführer sind Wien und Bratislava die beiden am nächsten zusammen liegenden Hauptstädte der Welt. Aber was ist mit Kinshasa und Brazzaville?

Bratislava selbst kam mir schon am frühen Nachmittag wie ausgestorben vor. Ob es an der drückenden Hitze lag? Oder an der Parlamentswahl, die heute in der Slowakei stattfindet? Zumindest meine Befürchtungen um den Lebensmittelnachschub waren unbegründet: Direkt neben dem Campingplatz ist ein Hypermarkt, der nonstop geöffnet hat, auch sonntags.

Drei Tiererlebnisse hatte ich heute, davon waren zwei schön: Zunächst sah ich kurz vor der slowakischen Grenze neben dem Radweg ein Reh mit zwei Kitzen. Und dann auf dem Weg vom abendlichen Zähneputzen zum Zelt einen Igel. Verzichten können hätte ich auf die etwa 5-Mark-Stück-große Spinne, die mir kurz vorm Einschlafen noch übers Gesicht lief...

Abends gab es ein kurzes, aber kräftiges Gewitter. Aber der noch aufgeheizte Asphalt trocknete sehr schnell wieder.

Schmunzler des Tages: Direkt in Wien ging es am Donauufer an Grillzonen vorbei. Dort waren auch tatsächlich schon um kurz nach neun einige am Grillen, und der Grillplatzmeister hatte auch schon seinen Dienst begonnen. Eindeutige Höhepunkte waren aber die drei Riesengrills, auf denen sich schon ganze Schweine drehten!

11. Juni 2010

Wien
1 km (840 km)

Nachdem ich gestern daran gescheitert bin, hatte ich heute eine fast Tag füllende Aufgabe darin, mir einen Einweggrill zu besorgen. Aber am Ende hatte ich doch noch Erfolg, und so gab es abends zur Abwechslung mal Steaks und Würstchen.

Vorher habe ich aber noch mein Rad abgeholt. Die Bremsbeläge hatte man gewechselt, und es blockierte auch nichts, aber das Rädchen ließ sich immer noch nicht drehen. Das hat der Monteur dann innerhalb von zehn Minuten durch Ausbau und Reinigung auch noch beheben können, und das war ja schließlich das Problem, weshalb ich mein Rad abgegeben habe. Zehn Minuten statt anderthalb Tage hätten also gereicht :-(

Schmunzler des Tages: Im dritten Anlauf habe ich es endlich geschafft, ein Puntigamer (das "bierige" Bier) zu trinken. An der Brauerei war ich in Graz vor anderthalb Jahren vorbeigekommen. Aber beim ersten Versuch hatte ich daneben gegriffen und ein Radler erwischt, gestern wurde mir die Dose aus dem Campingplatz-Kühlschrank geklaut, aber heute beim Grillen hat es dann endlich geklappt :-)

10. Juni 2010

Wien
1 km (839 km)

Nur einen Kilometer bin ich mit meinem eigenen Rad gefahren. Dann habe ich es in Reparatur gegeben und ein Leihrad erhalten. Das Justierrädchen an der Vorderbremse lässt sich nämlich nicht mehr drehen, und wenn ich neue Bremsbeläge einbauen würde (was so langsam nötig wird), dann blockiert die Bremse permanent.

So wird mir wenigstens die Entscheidung abgenommen, ob ich noch eine dritte Nacht in Wien bleiben soll. Ich kann den Tag also ganz gemütlich angehen, da ich auch morgen noch in der Stadt sein werde. Trotzdem werden schon so einige Kilometer zusammengekommen sein, doch mangels Tacho am Leihrad (übrigens ein mir viel zu kleines Gudereit) wird die genaue Zahl für immer unbekannt bleiben.

Schmunzler des Tages: Für die Mittagspause hatte ich mir ein schattiges Plätzchen in einem Park ausgesucht. Ausgerechnet hier wurde aber auch eine Busladung Japaner ausgespuckt, die sich nicht nur gegenseitig vor Denkmälern und Blumenuhren fotografierte. Auf einem Video bin ich jetzt auch verewigt, dass eine durch die zwischen den auf der Wiese Liegenden schlendernde Japanerin gedreht hat. Und jonglierende Studenten mussten für ein Foto mit einem Japaner posieren.

9. Juni 2010

St. Pölten - Wien
104 km (838 km)
durch den Wienerwald

Schon vor 7 Uhr verscheuchte mich die Sonne aus meinem Zelt. Die heiße Sahara-Luft sollte auch den heutigen Tag wieder zur Hitzeschlacht machen.

Schon nach exakt 60 km war ich am Schloss Schönbrunn (Weltkulturerbe), wo ich wegen des Fahrradverbots im Park vor den Toren meine Mittagsrast machte.

Die restlichen Tageskilometer absolvierte ich dann in Wien: Zum Campingplatz am anderen Ende der Stadt und nochmal zurück in die Stadt.

8. Juni 2010

Lunz am See - St. Pölten
99 km (734 km)
über Gaming - St. Anton - Kirchberg


Nach der bislang wärmsten Nacht trocknete auch das Zelt schon während des Frühstücks, und das, obwohl ich für meine Verhältnisse einen Frühstart hinlegte.

Der Anstieg nach Sankt Anton war Schweiß treibend, aber ab dort rollte es wunderbar aus den Alpen raus.

Wieder drohten Gewitter, und wieder fielen die Wolken unverrichteter Dinge in sich zusammen. Soll mir recht sein :-)

7. Juni 2010

Admondt - Lunz am See
89 km (635 km)
durch's Gesäuse und über Großreifling - Göstling an der Ybbs

Heute war es den ganzen Tag bewölkt, eigentlich ideal zum Radeln. Nur an den Anstiegen merkte man, dass es doch relativ schwül war.

Die Fahrt durch den Nationalpark Gesäuse war wirklich lohnend. Das Ennstal, dem ich seit gestern Mittag folge, verengt sich hier noch einmal drastisch, und zwischen hohen Felswänden verliert der Fluss viele Höhenmeter, so dass der Name nachvollziehbar wird.

Die 8km-Abfahrt von Lassing runter ins Ybbstal war ganz nach meinem Geschmack: nicht zu steil, nicht zu flach, und schön verkehrsarm.

Schon um kurz nach 3 war ich in Lunz am See, aber da kein Campingplatz in Reichweite mehr war, blieb ich hier, und kochte mir meinen Nachmittagskaffee frisch geduscht am Zelt. Zur Ortserkundung blieb mir heute mehr Zeit als gewohnt.

PS: Für die, die noch wissen wollen, an welchem See Lunz liegt: am Lunzer See natürlich :-)

6. Juni 2010

Hallstatt - Admondt
100 km (546 km)
über Bad Aussee - Bad Mitterdorf - Liezen

Morgens vor dem Zeltabbau noch einen kurzen Fotoausflug durch den Ort, denn gestern war die Sonne schon hinter den hohen Bergen.

Dann stand der erste nennenswerte Anstieg an, hoch nach Bad Aussee mit bis zu 23 % Steigung. Da schützt dann auch eine Rohloff nicht vor'm Schieben.

Die in Bad Mitterndorf erstandene Verpflegung wollte ich eigentlich an der Skiflugschanze am Kulm vertilgen, aber da gab es keinen Schattenplatz. Auch danach war ich sehr wählerisch, so dass ich erst 20 km später in der Konzertmuschel von Wörschach eine regelrechte Siesta einlegte, um der Mittagshitze etwas zu entgehen. Denn der Temperatursprung von 20° C innerhalb von drei Tagen machte mir schon was zu schaffen. Aber um so besser schmeckte das wohlverdiente Bier am Abend!

Schmunzler des Tages: Diese Alpacas, die wohl einem Pudelfrisör in die Hände geraten sind:

5. Juni 2010

Salzburg - Hallstatt
92 km (446 km)
über Mondsee - Wolfgangsee - Hallstätter See

Was für ein Sonnentag!

Auf der heutigen Route wurden etwa 30 Jahre alte Erinnerungen geweckt, denn am Mondsee verbrachten wir zu meinen Grundschulzeiten zwei Mal die Herbstferien. Die Mittagsrast gab es am Mondseeufer mit Blick auf Loibichl und Kulm ("aufi und abi"), und dann ging es am Fuß des Schafsbergs rüber zum Wolfgangsee.

Weiter führte mich der hervorragende Salzkammergut-Radweg über Bad Ischl zum Hallstätter See. Hallstatt selbst lohnt mit seinem Salzberg und dem Postkarten-Ortskern sicher auch einen längeren Aufenthalt. Alles ist Teil des Weltkulturerbes Dachstein.

Nach dem Abendessen bin ich auf der Suche nach einem Nachtisch nochmal in den Ort geradelt. So kam es, dass ich zum Kaffee noch ein Stück Sachertorte hatte. So lässt es sich leben :-)

Schmunzler des Tages: Nachdem ich zu einem Rennradfahrer, der mich überholt hatte, am nächsten Anstieg trotz Gepäck wieder aufgefahren war, schaute der sich drei Mal zu mir um, um dann zu fragen: "Hoscht Elektro dro?"

4. Juni 2010

Bad Reichenhall - Salzburg
85 km (354 km)
über Berchtesgaden - Königssee

10:36 Uhr: Die Sonne kommt raus, erstmals werfe ich unterwegs Schatten! So macht Radfahren Spaß, zumal in dieser tollen Landschaft.

Den Abstecher nach Berchtesgaden und zum Königssee habe ich zum einen deshalb gemacht, da ich noch nie in diesem südlichsten Zipfel Deutschlands war. Zum anderen gibt es aber auch "olympische Gründe" dafür: Berchtesgaden hat sich für Olympische Winterspiele 1992 beworben, und die Bob- und Rodelbahn am Königssee war Teil der Salzburger Bewerbung für die Spiele 2010 und 2014. Und auch im Rennen um die Winterspiele 2018 ist die Bahn am Königssee dabei, sollen doch hier die Bob-, Rodel- und Skeletonwettbewerbe stattfinden, falls München den Zuschlag erhält. Wie in Ruhpolding und in Inzell wird auch am Königssee gebaut: Die Bahn wird fit gemacht für die Bob- und Skeleton-WM 2011.

Mit Blick auf See und Bahn habe ich auch meinen ersten Outdoor-Kaffee dieser Tour gekocht, und dazu passend gab es eine Tafel "Ritter Sport Olympia" ;-)

Tagesziel war dann Salzburg, Weltkulturerbe und wie schon oben erwähnt Bewerberstadt für die Winterspiele 2010 und 2014.




Schmunzler des Tages:
Das war hoffentlich die letzte Nachwirkung des Regenwetters: Mein Fahrradschloss war eingerostet. Aber Kettenöl hilft auch hier!

3. Juni 2010

Chiemsee (Prien) - Bad Reichenhall
77 km (269 km)
über Bernau - Ruhpolding - Inzell

Der angekündigte Dauerregen kam, und so wurde mein Nachtlager im Laufe der Nacht immer mehr zum Wasserbett (aber Isomattenoberseite und Schlafsack blieben trocken). Morgens konnte ich einen leeren Joghurtbecher als Schiffchen durch mein Vorzelt schwimmen lassen, und 2 Enten kamen zu meinem Zelt geschwommen.


Die Fahrt war dann vergleichsweise trocken, nur hin und wieder nieselte es.

Zwei Abstecher habe ich gemacht, und beide endeten bei Baustellen: In Ruhpolding wird das Biathlonstadion für die WM 2012 umgebaut, und Inzell bekommt für die WM 2011 eine Eisschnelllaufhalle.

Schmunzler des Tages: Da will man mal vernünftig sein und bestellt sich bei der Mittagsrast ein alkoholfreies Weizen, da vertut sich die Bedienung prompt. Kurz vor dem letzten Schluck sagte sie mir, dass da doch Alkohol in meinem Bier war. So sind sie, die Bayern ;-)

2. Juni 2010

Prien
17 km (192 km)

Es regnet, und es soll noch schlimmer kommen:
Und der Lagebericht dazu: "ACHTUNG: Ab Mittwochnachmittag bis Donnerstagmorgen in Nieder- und Oberbayern unwetterartige Regenfälle!"

Ich baue das nasse Zelt also nicht ab, sondern verbringe den Tag hier in Prien. Ich werde berichten, wie die Nacht war :-)

1. Juni 2010

München - Chiemsee (Prien)
100 km (175 km)
über Grafing - Halfing - Bad Endorf

Ungemütliche Fahrt, denn zwischendurch hat es immer wieder getröpfelt, manchmal auch geregnet. Da machten selbst Pausen keinen richtigen Spaß, so dass ich doch bis zum Chiemsee gekommen bin. Die Pegel von Isar und Inn sind inzwischen deutlich angestiegen, auch die braune Färbung zeugt von den ergiebigen Regenfällen der letzten Tage.

Schmunzler des Tages: Das Plakat "Nachtflohmarkt ab 16 Uhr".

31. Mai 2010

München
42 km (75 km)
über Thalkirchen - Deutsches Museum - Olympiagelände - Thalkirchen

Das Museumswetter hab ich glatt ausgenutzt und bin ins Deutsche Museum. Anschließend war aber noch eine Fahrt zum Olympiagelände drin - natürlich Pflichtprogramm auf einer Olympiatour.


Von der aktuellen Bewerbung Münchens für die Winterspiele 2018 habe ich aber im gesamten Stadtbild nichts mitbekommen.

Schmunzler des Tages: Museen scheinen Familienstress zu bewirken. Zumindest schimpften zwei Mütter heftig mit ihren Kindern am Ausgang des Deutschen Museums.

30. Mai 2010

Köln - München
33 km (33 km)
mit EC114

Auch nach 6 Stunden angenehmer Zugfahrt (kein Umsteigen, keine Überfüllung, heißer Kaffee,...) hatte man keine Lust zum Aussteigen ins Nasskalte, aber die Schauer ließen dann doch nach, so dass die Fahrt zum Campingplatz nach Thalkirchen und nochmal zurück in die Innenstadt doch noch trocken möglich war.

Schmunzler des Tages: "Dach-Camps" kannte ich bislang nur aus Namibia, dann aber auf geländegängigen Jeeps zum Schutz vor wilden Tieren. Doch es gibt auch kleinere Varianten:

29. Mai 2010

So, in knapp 10 Stunden geht es los. Während Lena gleich in Oslo auftritt, stecke ich in den letzten Vorbereitungen. Es ist noch gar nicht so lange her, da sah es hier noch so aus:
Aber es hat alles in die Packtaschen gepasst, bis auf den Teddybär :-)